BAUHAUS Firmenlauf Mannheim 2022

Diese Woche geht es Schlag auf Schlag mit den Wettkämpfen. Am Samstag war ich in Rodgau beim 50km Ultra und am heutigen Mittwoch steht der Firmenlauf in Mannheim an. Am Wochenende geht es dann locker weiter mit dem Marathon du Vignoble d’Alsace. Die Kummulation hat sich eher zufällig ergeben, eigentlich hatte ich nur den Lauf in Frankreich geplant. Rodgau wurde wegen Corona-Auflagen verlegt und der Firmenlauf wurde erst einige Wochen nach meiner Anmeldung im Elsass angekündigt. Aber wenn der Arbeitgeber schon Hauptsponsor ist und die Teilnahme bezahlt, dann kann man auch einen kurzen Lauf mal eben unter der Woche einschieben, zusätzlich zum ohnehin geplanten Training. Es sind ja auch „nur“ 5km zu bewältigen und der Lauf hat ganz klar den Charakter eines Teambuilding-Events, als ernsthaften Wettkampf sollte man ihn eher nicht einstufen.

Vor Corona und Homeoffice war es zudem recht praktisch: Einfach nach getaner Arbeit Laufklamotten anziehen und kurz aufs Rad um ans Carl-Benz-Stadion in Mannheim zu gelangen. Da ich auch verschiedenen Gründen heute Homeoffice hatte, hieß es erst einmal zum Warmwerden die rund 18km nach Mannheim radeln. Aber die Strecke deckt sich ja zu 90% mit meiner Arbeitsstrecke, also alles bekannt und auch leicht zu fahren. Natürlich habe ich das Radeln nicht verbissen auf Zeit gemacht sondern wirklich als Erwärmung genutzt. Im Startbereich angekommen noch die Startnummer anheften, Radschuhe gegen Laufschuhe tauschen und schon kann es auch losgehen. Ich habe mich dazu entschieden meine neu erworbenen Laufschuhe einzuweihen – bei nur 5km Strecke kann da nicht viel schiefgehen, ich bin gespannt wie sich die New Balance BOA machen werden. Kurz vor dem Start noch die Tasche abgeben und mit den Kollegen plaudern, dann geht es in den Startblock. Dort treffe ich auch Ulrike Manthey aus meinem Sportverein, sie will das ganz locker angehen lassen und stellt sich daher deutlich weiter hinten auf. Ich selbst beherzige meine Erfahrung und sortiere mich bei etwas mehr als 20 Minuten ein. Angesichts von Rodgau am Wochenende erwarte ich nicht, dass ich weniger als 4:00 min/km laufen kann. Zumal das selbst unter normalen Umständen eher Spitzenzeiten bei mir sind, denn irgendetwas was ich länger durchhalten könnte.

Um 18:30 kracht der Startschuss, es fühlt sich gut an, dass der Lauf wieder direkt vor Ort stattfindet. Das Alternativprogramm als virtueller Lauf war zwar nett, aber es fehlte einfach die Stimmung und Motivation. Auch kann ich mich erinnern, dass ich den virtuellen Lauf bei sengender Hitze in den Spargelfeldern um Schwetzingen gelaufen bin. Da ist das Wetter heute deutlich angenehmer, wenn auch nur im Vergleich, denn es regnet seit einigen Stunden. Zwar nicht viel, aber es ist unglaublich dampfig auf der Strecke, wenn auch sicherlich kein Vergleich zur Hitzeschlacht von Rodgau. Ich sortiere mich im Läuferfeld ein und lasse die ersten Läufer hinter mir. Mein Uhr zeigt zwischenzeitlich eine Pace von 3:55 min/km an – allerdings ist mir recht schnell klar: das Tempo geht nicht. Ich nehme also ein wenig raus, bin aber immer noch ständig am Überholen. Schon kommt auch das erste Kilometerschild vorbeigeflogen.

Weiter geht es entlang des Luisenparks und dann in die Kolpingstraße – diese ist auch ein Abschnitt der Marathonstrecke, am Eingang in die Straße schiebt eine Samba-Band die Läufer an. Mein Tempo hat sich bei ca. 4:15 min/km eingependelt, das kann ich erstaunlich gut laufen, auch wenn am Anfang die Beine nochmals an den Wettkampf vom Wochenende erinnert haben. Kurz nach dem Ende der Kolpingstraße erreichen wir den westlichsten Punkt der Strecke, ziemlich genau bei Kilometer 2. Ich bin immer noch am Überholen. Es geht nun in den Luisenpark hinein, aber bereits nach wenigen hundert Metern geht es aus der Senke auch schon wieder heraus auf die parallel verlaufende Straße. Ich nehme die Steigung mit viel Schwung und großen Schritten. Schon praktisch wenn man sonst andere Steigungen wie den Inselsberg gewohnt ist. Das nächste Ziel ist nicht direkt sichtbar aber dennoch gut bekannt. Es geht auf den Fernmeldeturm zu, davor kommt noch eine links-rechts Verschwenkung.

Kurz vor dem Fernmeldeturm hängt ein weiteres Motivationsschild: 3km liegen hinter mir. Ich habe immer mal wieder Kollegen von Bauhaus überholt und bin eigentlich recht guter Dinge jetzt sehr weit vorne zu sein, wenn nicht gar der Erste, zumindest einmal firmenintern. Kurz nach dem Fernmeldeturm steht auch eine Wasserstation, ich greife angesichts der Wärme dann doch einmal zu, auch wenn mir gerade Iso wesentlich lieber gewesen wäre, aber es sind ja auch noch nicht mal mehr 2km bis ins Ziel. Einige Meter vor mir sehe ich zu meiner Verwunderung nochmal ein Bauhaus-Trikot, also nochmal einen Zahn zulegen und ransaugen. Auf Höhe des Teehauses im Luisenpark kann ich dann überholen. Das gibt gleich nochmal einen Motivationsschub genauso wie das 4km Schild. Das passt zwar nicht ganz mit meiner Uhr zusammen aber das ist jetzt auch nicht mehr so wichtig.

Es geht in den Gartenschauweg, sozusagen der Lieferanten-Zugang für den Luisenpark. Dort erspähe ich nochmals ein Bauhaus-Trikot und frage mich wie viele da noch vor mir sind. Letztes Mal hat es intern ja nur für den 2. Platz gereicht. Also verschärfe ich nochmal das Tempo und kann bald darauf auch diesen Kollegen hinter mir lassen. Auch wenn es sicherlich nicht kollegial ist, so motiviert das doch auch noch mal. Zudem sagt mir der Blick auf die Uhr, dass nur noch ca. 400m vor mir liegen. Es geht leicht bergauf aus dem Gartenschauweg heraus und links auf den Start/Zielbogen zu. Jetzt nochmal zum Endspurt ansetzen und alles geben. Leider steht die Uhr etwas ungünstig und ich kann sie nicht schon auf der Zielgerade ablesen. Aber das macht dann auch nichts – 21 Minuten und einige Sekunden sind brutto seit dem Start vergangen. Hätte ich so nicht ganz erwartet aber ok. Netto sind es dann 21:06 min, damit reicht es für den 46. Gesamtplatz, Nummer 43. bei den Männern und ja: diesmal hat es gereicht: Platz 1 innerhalb Bauhaus. Eine Altersklassen-Auswertung gibt es leider nicht, wenn die auch interessant gewesen wäre.

Die Zielverpflegung ist angesichts meines frühen Eintreffens noch nicht so stark frequentiert, ich lasse mir mehrere alkoholfreie Radler schmecken bevor ich meine Tasche hole. Das Wetter hat gehalten, es gab zwar zwischenzeitlich nochmal einen leichten Sprühregen aber jetzt trocknet langsam aber sicher alles ab. Ich mache mich allerdings bald auf den Heimweg, bevor mir wieder kalt wird. Es rollt sogar so flott, dass es mir noch reicht den Sohnemann beim Schwimmtraining in Plankstadt pünktlich abholen zu können. Allerdings ist er aufgrund eines Regenschauers nicht mit dem Rad gefahren, sondern hat das Elterntaxi benutzt. Aber auf die 3km zusätzlich kommt es mir jetzt auch nicht mehr an.

Insgesamt mal wieder ein netter und vor allem sehr flotter Lauf, an einigen Stellen war ich schon fast versucht auf der Marathonstrecke weiter zu laufen. Gut das an den kritischen Stellen Helfer stehen, so kann man sich nicht verlaufen. Auch am Ende war ich irgendwie fast noch im Rodgau-Modus und dachte mir: Jetzt nur noch 9 Mal die gleiche Runde, allerdings hätte ich das Tempo dann keinenfalls halten können und ob der Rest des Startfelds von einer derartigen Verlängerung begeistert wäre darf bezweifelt werden. Meine neuen Schuhe haben sich zumindest einmal über die kurze Distanz bewährt – anfänglich dachte ich noch, dass sie dann doch fast zu wenig Dämpfung hätten, aber nach einem Kilometer habe ich davon nichts mehr gespürt.

 

One thought on “BAUHAUS Firmenlauf Mannheim 2022

  1. Glückwunsch zum 1. Platz im firmeninternen Ranking 🙂

    Die neuen Schuhe hören sich gefährlich an 😉 Sind das Trailrunningschuhe?

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